
„Was genau machen Sie eigentlich?“ Warum diese Frage für Wandel mit Sinn so wichtig ist.
Thema: Beratung braucht Haltung
Es ist ein Satz, der bei keiner Netzwerkveranstaltung fehlt: „Und was machen Sie?“ Als Beraterin für Organisationsentwicklung und Kultur könnte meine Antwort nüchtern lauten: „Ich begleite Unternehmen bei Veränderungsprozessen.“ Aber was heißt das konkret? In Zeiten von Umbruch, Unsicherheit und Fachkräftemangel reicht es nicht mehr, Prozesse zu optimieren oder eine neue Struktur einzuführen. Was Organisationen brauchen, ist innere Klarheit, gemeinschaftliches Handeln und ein echtes Gefühl dafür, warum es sich lohnt, weiterzumachen. Ich selbst habe viele solcher Wandelphasen von innen erlebt, als Personal- und Kulturverantwortliche, mitten in Reorganisationsprozessen, zwischen Strategiepapier und Personalrunde. Ich kenne die Spannung zwischen Druck und Hoffnung, die sich in Veränderungsmomenten aufbaut und weiß, dass es oft keine einfachen Antworten gibt, aber kluge Fragen.
Deshalb nehme ich Wandel nicht dramatisch, sondern ernst. Wie in einer Familie, wenn die Gartenparty ins Wasser fällt oder der Rohrbruch plötzlich den Alltag bestimmt. Auch Organisationen brauchen in solchen Momenten Menschen, die Ruhe bewahren, Perspektiven aufzeigen und Mut machen, dass es weitergeht, anders vielleicht, aber oft besser.
Beratung in diesem Sinne bedeutet:
- Kommunikation stärken, wo Transformation stockt
- Resonanzräume schaffen, wenn Menschen sich nach Sinn und Sicherheit sehnen
- Verantwortung kultivieren, ohne Überforderung zu erzeugen
Studien der Wirtschaftspsychologie und Change-Forschung belegen seit Jahren, dass nachhaltiger Wandel nur gelingt, wenn Menschen sich beteiligt und gehört fühlen. Die Prosci Change Management Benchmark Study (aktuelle Ausgabe: 2022) zeigt beispielsweise, dass Projekte mit aktiver Change-Kommunikation eine Erfolgsrate von über 80 % erreichen – im Vergleich zu unter 50 % bei unstrukturierter Begleitung. Auch Amy Edmondsons Konzept der psychologischen Sicherheit (Harvard Business School, The Fearless Organization, 2018) oder die Re-Sourcing-Ansätze von Otto Scharmer (Theory U, 2016) machen deutlich: Wer Zukunft gestalten will, braucht Räume für Reflexion und Mitgestaltung – und jemanden, der diese Räume mit Methode, Haltung und Struktur unterstützt.
Woran merken Sie, dass epovia hilft?
Drei konkrete Situationen, in denen meine Begleitung Unternehmen kraftvoll unterstützen kann:
1. Prozesswandel, der ins Stocken gerät
Ein Unternehmen fing an seine Aufbauorganisation neu zu strukturieren, ein Mammutprojekt mit vielen Beteiligten. Doch nach anfänglichem Schwung bleibt das Feuer aus.
Ich helfe, die Kommunikation zu reaktivieren, Transparenz zu schaffen, Dialogräume mit Beschäftigten zu gestalten und Fragen aufzugreifen, bevor sie sich zu Widerstand verfestigen.
2. Werte und Vision in wirtschaftlich rauem Klima
In Zeiten von Rezession oder strategischer Neuausrichtung spüren Führungskräfte den Druck, Haltung zu zeigen, aber wie?
Ich arbeite mit Teams daran, die Vision im Alltag erlebbar zu machen, neue Energie zu schöpfen, die Unternehmenswerte neu zu beleben und Zukunftsbilder gemeinsam zu entwickeln.
3. Kultur sichtbar machen und tragfähig weiterentwickeln
Ein Unternehmen hat bereits viel investiert: Leitbild, Strategie, Strukturen stehen. Aber die Menschen erleben die Veränderung noch nicht im geschäftlichen Alltag.
Ich gestalte mit dem Management Feedbackprozesse, Identifikationsangebote und einen echten Resonanzraum, um das tägliche Geschäft und die Strategieziele mit Sinn und Substanz zu verankern.
Ich trinke meinen Kaffee mittlerweile anders.
Letzte Woche stand ich mit drei wunderbaren Gründerinnen an einem Stehtisch. Jede erzählte in zwei Sätzen, worum es in ihrem Business geht. Es war ein Ozean großartiger Start-Up-Ideen, ich freute mich so für sie! Als ich an der Reihe war, kam mir heraus: „Ach, ich berate halt nur zu Unternehmenskultur.“ Ich habe gelächelt, aber innerlich gezuckt, als ich mich selbst hörte. Denn eigentlich ist es das Gegenteil von nur oder langweilig! Es ist der Versuch, Zukunft zu ermöglichen.
Manchmal fällt es schwer, zu erklären, was Kulturarbeit in Organisationen bewirkt. Weil sie nicht laut ist. Nicht sofort sichtbar. Und trotzdem transformierend. Aber auch ich lerne – bei jedem Gespräch, jedem Kaffee, jedem neuen Auftrag – wie man Wandel greifbar macht, ohne ihn zu vereinfachen. Vielleicht brauche ich kein Phrasen-Statement für Smalltalk. Vielleicht reicht ein Satz: „Ich bin da, wenn Wandel Sinn braucht.“ Ob im Norden oder Süden, ob digital oder vor Ort, ich mache mich gern auf den Weg. Und ja, ich trinke dann auch normalen Kaffee. ;-)
epovia. Wandel mit Sinn. Und einem entkoffeinierten Gespräch auf Augenhöhe.