
Wie Ziele an Tiefe gewinnen.
Thema: Halbzeit mit Haltung
Der Juni ist beendet und mit ihm die erste Hälfte eines Jahres, das für viele Organisationen von Tempo, Druck und Komplexität geprägt war. Die Versuchung ist groß, Ziele jetzt einfach nur „abzuhaken“, Bilanz zu ziehen und mit dem nächsten Quartalsplan in den Herbst zu eilen. Aber: Was wäre, wenn wir stattdessen eine kurze Atempause nutzen, um unsere Ziele mit Tiefe und gesellschaftlicher Wirkung aufzuladen? Denn gute Ziele sind nicht nur erreichbar, sie sind auch richtungsweisend. Und genau das macht den Unterschied in Führung.
Führung mit Sinn: Was Ziele heute leisten können
Viele Unternehmen haben zu Jahresbeginn ambitionierte Pläne formuliert. Doch oft passiert etwas unterwegs: Der Fokus verschiebt sich. Die Teams sind ausgelastet. Die Welt verändert sich und mit ihr auch das, was für Menschen und Märkte relevant ist. Das ist keine Schwäche. Es ist ein natürlicher Teil von Entwicklung.
Ziele dürfen sich anreichern. Sie dürfen an Substanz gewinnen. Sie dürfen einen neuen Kurs nehmen. Nicht, weil man gescheitert ist, sondern weil man mehr verstanden hat.
Das Resonanzmodell von epovia begleitet Organisationen genau durch diesen Prozess: Schritt für Schritt, systematisch und sinnorientiert. Hier zeige ich exemplarisch, wie ein scheinbar „klassisches“ Ziel durch Resonanz neue Kraft bekommt:
Beispiel-Ziel: Kundenzufriedenheit steigern
Ein Unternehmen hatte sich für 2025 vorgenommen, die Kundenzufriedenheit um 10 % zu verbessern. Ein nachvollziehbares, klar messbares Ziel. Doch mit wachsender Marktunsicherheit und zunehmendem Fachkräftemangel wurde klar: Die Frage ist nicht nur wie viel, sondern wofür – und mit welcher Haltung. So läuft der Resonanzprozess dazu ab:
- Gesellschaftliche Realität verstehen
Wir analysieren gemeinsam: Welche Entwicklungen beschäftigen unsere Kund:innen? Was bewegt unsere Branche? Welche Erwartungen entstehen an Service, Sprache, Transparenz?
Ergebnis: Die Beziehung zu den Kund:innen ist mehr als eine Zahl, sie ist ein Resonanzraum. - Strategische Ausrichtung klären
Was bedeutet „Zufriedenheit“ für unser Unternehmen wirklich? Geht es um schnelle Lösungen oder um Vertrauen, Augenhöhe, Zugehörigkeit?
Ergebnis: Die Mission wird nicht erweitert, sondern geerdet mit Blick auf Verantwortung, nicht nur auf Performance. - Wirkungsziele schärfen
Wir formulieren: Wir steigern Kundenzufriedenheit, indem wir Beziehungen gestalten, echte Dialoge führen und soziale Gerechtigkeit (z. B. barrierefreie Kommunikation) als Servicequalität begreifen.
Ergebnis: Das Ziel bleibt ambitioniert, bekommt aber gesellschaftlichen Tiefgang. - Indikatoren messen & Veränderungen anstoßen
Gemeinsam entwickeln wir Messgrößen, die Wirkung sichtbar machen: Reaktionszeit, individuelle Rückmeldung, Empfehlungsquote, Vertrauen.
Ergebnis: Teams erkennen eigene Hebel. Erfolg wird nicht nur gemessen, sondern erlebt. - Transformation & Lernen ermöglichen
Durch Workshops, Retrospektiven und Mitarbeitenden-Dialoge wächst Bewusstsein: Jede:r Einzelne trägt zur Wirkung bei.
Ergebnis: Aus Zielvorgabe wird gemeinsamer Lernweg. - Kulturwandel & nachhaltige Strategie verankern
Die neue Haltung wird Teil des Alltags: Begrüßungsmails werden neu formuliert, Beschwerden empathischer beantwortet, Prozesse überprüft.
Ergebnis: Das Ziel „Kundenzufriedenheit“ wird nicht erfüllt, sondern verkörpert.
Reflexion für Führung: Halbzeit ist kein Ende, sondern Einladung.
Juli ist nicht der Beginn von Ende des Jahres. Juli ist Einladung zur Reflexion. Statt Ziele nachzuschärfen, um die Quote zu erreichen, was wäre, wenn wir sie verfeinern, um die Wirkung zu erhöhen?
Wenn Ihre Organisation Projekte verfolgt, deren Richtung klar ist, aber der Sinn im Alltag verloren ging, unterstütze ich gern. Ziele sind keine Pflichterfüllung. Sie sind ein Ort für Entwicklung.
Meine persönliche Lernreise: Radtaschen mit Sinn
Wenn ich meine Radreisen plane, dann denke ich an alles: wetterfeste Kleidung, Bücher, Teebeutel, extra Schuhe, alles scheint wichtig. Meine Radtaschen sind prall. Und jedes Mal, kurz vor Abfahrt, lege ich einen Moment der Klarheit ein: Was davon brauche ich wirklich? Was macht die Reise leichter, was macht sie sinnvoller?
Und so streiche ich. Nicht aus Pflicht, sondern aus Fokus. Für mich ist das eine Übung in Demut und in Resonanz.
Ziele zu überarbeiten, heißt nicht, sich zu korrigieren. Es heißt: aufmerksamer werden für das, was jetzt wichtig ist. Für uns. Für andere. Für die Welt, in der wir wirken.
epovia. Wandel mit Sinn. Und Raum in der Reisetasche.